In einer Sondersitzung am Dienstagabend hat der Gemeinderat Bessenbach wichtige Weichen für die Zukunft des geplanten Nahwärmeprojekts am Gemeindezentrum gestellt.

Zu Beginn präsentierten die beauftragten Ingenieurbüros den aktuellen Planungsstand sowie neue Möglichkeiten staatlicher Förderung. Aufgrund geänderter Förderrichtlinien kann die Gemeinde künftig auf einige kostenintensive Komponenten verzichten, was eine deutliche Reduzierung der Baukosten ermöglicht.

Im Rahmen der Sitzung erhielt auch der Initiator des Bürgerbegehrens gegen das Nahwärmeprojekt die Gelegenheit, seinen Antrag in einer 20-minütigen Rede zu erläutern. Dabei wiederholte er die bekannten Kritikpunkte, blieb jedoch konkrete Alternativen schuldig. Das Landratsamt hatte zuvor die Aussagen des Begehrens als politische Zuspitzungen eingeordnet, woraufhin der Gemeinderat über die Zulassung des Begehrens entschied.

Johannes Lang (BBL) wies in seiner Stellungnahme auf inhaltliche Unwahrheiten in sieben Punkten des Begehrens hin. Er betonte die Vorteile regionaler Hackschnitzel, die nicht nur die heimische Wirtschaft stärken, sondern auch die Abhängigkeit von Energieimporten verringern. Die BBL kündigte daher die Unterstützung eines Ratsbegehrens an, das diese Aspekte aufgreift.

Auch Gemeinderatsmitglied Thomas Braun sprach sich für das Projekt aus und hob die technischen Vorteile hervor – darunter redundante Kesselanlagen und hohe Vorlauftemperaturen, die einen wirksamen Schutz vor Keimen im Duschwasser gewährleisten. Angesichts des Klimawandels sei die Kombination aus Nahwärmenetz, regionaler Biomasse und Solarthermie eine zukunftsweisende Lösung, die ökologisch, wirtschaftlich und sozial sinnvoll sei.

Der Gemeinderat war sich einig: Vor einem Bürgerentscheid zwischen zwei konkurrierenden Konzepten müssen weitere Zahlen, Fakten und technische Details offengelegt werden. Die Initiatoren des Bürgerbegehrens stimmten einer Fristverlängerung zu, sodass die Entscheidung auf den Herbst verschoben werden kann. In einer geplanten Bürgerversammlung sollen dann beide Lösungsansätze umfassend vorgestellt werden.

Mit den Stimmen der BBL wurde ein entsprechender Antrag zur Durchführung dieser Informationsveranstaltung angenommen.